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Aus Grau wird Rot und Grün: Was bringt die Brille gegen Farbenblindheit?

Blog-Eintrag -

Aus Grau wird Rot und Grün: Was bringt die Brille gegen Farbenblindheit?

Farbenblindheit bedeutet, dass man bestimmte Farben nur schwach oder nur als Graufläche wahrnimmt. Eine Brille soll nun dafür sorgen, dass wieder mehr Farbe ins Leben von Betroffenen kommt. Doch für wen genau eignet sich die Spezialbrille?

Was ihnen an Vielfalt entgeht, das können farbenblinde Menschen zwar nur erahnen. Dass sie durch die Krankheit im Alltag eingeschränkt sind, ist ihnen jedoch sehr wohl bewusst: So dürfen Farbenblinde zum Beispiel nur beschränkt Berufe wie Pilot oder Lokführer ausüben – je nachdem wie stark ihre Farbstörung ausgeprägt ist. Aber auch das Abendrot, die bunte Blumenwiese oder das saftige Grün beim Sommerspaziergang im Wald bleiben ihnen vorenthalten. Zum Glück gibt es inzwischen Brillen, die hier Abhilfe schaffen sollen. Doch, um es vorwegzunehmen, nicht allen kann mit der Brille geholfen werden. Farbenblindheit gibt es in unterschiedlichen Arten und Ausprägungen. Schon das Wort «farbenblind» ist jedoch irreführend. Dass jemand gar keine Farben, sondern ausschliesslich Grautöne wahrnimmt, ist nämlich äusserst selten. In der Regel haben Betroffene nur mit einzelnen Farben zu kämpfen, häufig mit Rot oder Grün, selten mit Blau.

Doch was ruft die Farbenblindheit hervor?

Die Ursache für die Farbsehstörung liegt bei den Farbrezeptoren auf der Netzhaut. Sie sorgen dafür, dass wir Rot, Grün und Blau voneinander unterscheiden können. Die anderen Farben ergeben sich aus der Mischung dieser drei Grundfarben.
Wenn man nun Achromatopsie hat, heisst das, dass die Rezeptoren allesamt nicht funktionieren. Betroffene können somit keine Farben wahrnehmen. Sieht man dagegen nur zwei der drei Grundfarben gut, spricht man von Dichromasie. Doch auch hier gibt es Unterscheidungen:

  1. Blindheit: Man ist blind für eine bestimmte Grundfarbe, weil die hierfür vorgesehenen Rezeptoren funktionsuntüchtig sind. Die Farbe wird als Grau wahrgenommen.
  2. Schwäche: Man nimmt eine bestimmte Grundfarbe nur beschränkt wahr, weil die hierfür vorgesehenen Rezeptoren beschädigt sind. Die Farbe wird blass wahrgenommen.

Personen, die nur eine Grundfarbe sehen und alles andere als Grau wahrnehmen, leiden unter Monochromasie.

Die Mittelmässigkeit macht es aus

Doch zurück zur Brille für Farbenblinde und zur Frage, für wen sie sich eignet. Die Brille hilft nur jenen Menschen, die an einer Rot- oder an einer Grünschwäche leiden. Und das insbesondere dann, wenn die Schwäche mittelmässig ausgeprägt ist. Das Prinzip der Brille ist es, die Farben Rot und Grün zu intensivieren, damit sie von den Rezeptoren leichter wahrgenommen werden. Dafür sorgt die spezielle Glasbeschichtung. Leider funktioniert das aber nur, wenn die nötigen Rezeptoren auch einigermassen funktionstüchtig sind. Können die Rezeptoren gar keine Farben wahrnehmen, bringt auch die Brille nichts mehr. Damit die Brille ihre volle Wirkung entfalten kann, ist es deshalb absolut notwendig, dass eine mittelmässige Rot- oder Grünschwäche vorliegt. Wie stark die Rot-, sprich die Grünschwäche ausgeprägt ist, kann der Augenarzt oder Optiker mit diversen Sehtests in Erfahrung bringen. Dieser kann einen auch dahingehend beraten, ob der Kauf einer solchen Spezialbrille Sinn macht. Auf dem Markt gibt es allerlei Modelle. Die Preise variieren zwischen 50 bis 200 Euro. Einige Anbieter zeigen sich sehr kulant und nehmen die Brille – sollte sie den gewünschten Effekt nicht erzielen – wieder zurück. Da die häufigste Farbsehstörung die mittelstarke Rot- oder Grünschwäche ist – davon betroffen sind neun Prozent der Männer und etwa 0,8 Prozent der Frauen –, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Brille tatsächlich zu einem völlig neuartigen Seherlebnis führt, aber relativ gross.

Florencia Figueroa

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